
Endlich alles neu
Es ist vollbracht: ALLE Pflanzen sind verjüngt, neu eingetopft, und haben richtige Etiketten!
Die meisten meiner Pflanzen hätten schon vor einem Jahr oder länger verjüngt/umgetopft werden müssen. 2023 bekam ich Thripse in die Sammlung und mehrere Sprühaktionen mit Gift haben nicht nachhaltig gewirkt. Dann hatte ich im Winter die Idee ein Gießmittel zu verwenden, weil ich dachte dass dann alles besser erreicht wird. Das war, im Nachhinein betrachtet, keine gute Idee.
Das Mittel war in der Verpackung wie sehr flüssiger Honig, wurde zur Gießbrühe angemischt milchig weiß. Zwei Packungen ergaben genug Gießwasser für meine ganze Sammlung und noch etwas mehr, also füllte ich frohen Mutes alle Töpfe damit.
Ergebnis: Mist! In dem Mittel muss eine Ölsubstanz sein. Diese hat sich nach und nach oben abgesetzt und die Bewässerungsfädchen verstopft und den Wassertransport ins Substrat unterbrochen. Manche Pflanzen (mit Wurzelwerk auch schon im Wasser unten) haben das länger durchgehalten, andere wurden welk. (Die Thripse waren auch nicht komplett ausgerottet, wie sich nach ein paar Wochen zeigte.)

Also musste ich nun bei allen Pflanzen diese schmierige Brühe aus den Wasserbehältern holen, um die Sammlung vor dem Vertrocknen zu retten. Damit gab es einen sehr dringenden Grund, die ohnehin überfällige Verjüngung anzugehen, und so kam es, dass ich an mehreren Wochenenden von Mitte Mai bis Mitte Juli in einer gefühlt endlosen Mühle steckte:
- Blumenerde mit Wasser im großen Topf im Backofen sterilisieren
- Substrat (mit Perlite und Vermiculute) anmischen
- Substrat in die Töpfchen füllen
- Pflanze aus Topf nehmen, Faden aus altem Substrat ziehen
- Pflanze verjüngen und eintopfen
- Faden einziehen, Beschriftung aufkleben, Wasserbecher drunter
- Grünabfall raustragen
- Töpfe und Becher spülen
- Fäden reinigen, entkalken, bleichen
Es ging durch tablettweise „Serienarbeit“ schneller als ich dachte, immerhin.

Diesen Zustand, also eingetopft aber noch ohne Etikett, habe ich erst einmal auf Tabletts gesetzt und ins Regal gestellt, um später die Befädelung und Etikettierung in Serienabfertigung vorzunehmen, weil „je einzeln“ einen ständigen Wechsel trockene-saubere-nasse-erdige Hände mit sich gebracht hätte. So ging es schneller.
Die Pflanzen hatten, je nach Alter, nach Entfernen des Substrates bis zu 10 cm lange Stämmchen:

Ich verfahre immer so, dass ich unter fließendem Wasser das Stämmchen und die Wurzeln einigermaßen säubere, schaue wo die obersten Wurzeln sind und unterhalb von ihnen den Stamm abtrenne. Der untere Teil kommt weg, das jüngere obere Stämmchen wird oberhalb der Wurzeln mit einem stumpfen Messer abgeschabt.

Ich bin ziemlich sicher, dass das die Bildung von Suckern aus oberflächennahen Blattachsen (die werden ja mit weggeschabt) verhindert, und vermutlich bilden sich an diesem geschälten Strunk auch besser neue Wurzeln.
Inzwischen ist die letzte Verjüngung 3 Wochen her, und obwohl auch zwei Pflanzen überhaupt keine Wurzeln mehr hatten nach dem Schaben, sind alle gut angegangen und wachsen wieder. Zur Zeit kommen überall wieder die ersten Blüten. Von Thrips bisher nichts mehr zu sehen! Ich achte da jetzt sehr drauf, es soll nicht wieder losgehen.
Und wo nun wegen der im Durchmesser kleineren Pflanzen mehr Platz im großen Regal herrscht, habe ich auch gleich eine weitere lästige Arbeit vollendet: Das Anstreichen des Regals!

Ich hatte bisher nur die Beine und die Böden von oben gestrichen und mich immer über die ungestrichenen Unterseiten geärgert. Wie erwartet war es nicht die beste Aufgabe im Leben, wegen der vielen auszusparenden LED-Bänder und Kabel.
Aber nun ist auch das erledigt, und ich kann mich wieder auf die Blumen selbst konzentrieren.
Auf dem Tisch habe ich ein paar Tabletts mit (ebenfalls umgetopften und bei Bedarf verjüngten) abzugebenden Pflanzen. Der Plan ist, dass ich diese auf der „Shop“-Seite alle einfach verlinken kann, und daher habe ich nun ein bisschen an Tempo zugelegt beim Anlegen der Sorten-Homepages.