
Vermehrung der Blattchimäre, Teil 2
Ein Update zu JY-01. Zwei Jahre ist es jetzt her, dass sich die Blattchimäre aus der Nachkommenschaft von Imp’s Kyanite Sparkle zeigte. Hier der Link zum ersten Bild der Pflanze.
Und seitdem sie groß genug ist, versuche ich einen Nachkommen zu züchten. Im Juni 2023 der erste Versuch – hiervon habe ich inzwischen ca. 30 Pflanzen großgezogen, aber keine wurde Chimäre, sondern fast alle wurden so:

Dunkelgrünes Laub, unterseits rot, und dunkelrosa Blüten mit leicht gerüschtem Rand, je nach Umgebungstemperatur und Alter der Blüten mal mit etwas Rand oder ausgebleicht. Das Foto ist von heute, momentan sieht man nur ein paar alte bleiche Blüten.
Vereinzelt gab es davon Abweichungen, die habe ich zur genaueren Beobachtung von den Tabletts genommen und in Dochtbewässerung überführt (besseres Setting für Wachstum):

Sie haben meist hellgrüne Blätter mit heller Rückseite und auch hellere Blüten, die jedoch untereinander auch nochmal differieren. Die beiden Pflanzen rechts mit den dunkleren Blättern hatten helle Birthmarks, sind aber inzwischen auch auf dem besten Weg „normale“ dunkle Pflanzen wie auf dem vorigen Bild zu werden. Diese Blumen verschenke ich als No-Names. Einige davon wurden letztes Jahr in der Grundschule im Sachunterricht verwendet. Die hellen behalte ich noch einn Weile zu „Forschungszwecken“, vielleicht auch irgendwann einmal Vermehrungsversuche.
Die Originalpflanze selbst wuchs in der Zwischenzeit auch wieder, und im März dieses Jahres habe ich sie wieder geköpft:

Ihr Schicksal ist bedauernswert; nur wegen der schönen Blätter darf sie nicht einfach Pflanze sein. Sie existiert eigentlich nur, um künstlich vermehrt zu werden.
Der Trennschnitt saß diesmal weiter oben, ein Chimärensammler auf Facebook hatte mich darauf hingewiesen. Leider sahen die Sucker, die sich in den vergangenen Monaten an dem Stumpf bildeten, auch alle ziemlich unspektakulär aus:

Das war der Zustand am 14. Juli 2024. An diesem Tag habe ich die größten Sucker, sieben Stück, entfernt und in eine Schale mit Deckel gepflanzt. Der alte Stumpf wirkte noch fit, er darf noch einmal austreiben. Hier ein Foto von ihm, von heute:

Man sieht schon, die neuen Sucker sind auch alle solche elenden Normalos, von denen nicht viel zu erwarten ist. Ein bisschen enttäuschend alles. Ich hatte eigentlich anfangs tatsächlich gedacht, die Quote bei „Kopf ab, Sucker wachsen lassen“ sei 100 Prozent! Was für ein Irrtum. Ich habe bestimmt inzwischen 30 Pflanzen und bis gestern sah es nach Null aus.
Bis gestern. Da habe ich nämlich in der Schale mit den abgetrennten Suckern vom Juli etwas entdeckt:

Und nun bin ich ein klein bisschen euphorisch, denn das größere in der Mitte sieht aus, als hätte es geklappt. Genau so waren die ersten Miniblätter der Usprungspflanze auch.
Hier noch eine Vergrößerung:

Drückt mir die Daumen, dass die nächsten Blättlein auch so werden! Wenn es klappt, dann gibt es weltweit immerhin schon ganze zwei Exemplare dieser Sorte 🙂
Arbeitsname ist nach wie vor JY-01, es gibt aber schon einen „richtigen“ Namen.