
Vermehrung der Blattchimäre
Ich habe, glaube ich, eine neue Sorte, eine Blattchimäre. Sie ist entstanden aus den Vermehrungs-Experimenten des Sports mit blauer und violetter Fantasy von 025 Imp’s Kyanite Sparkle. Von diesem Sport S-06 hatte ich vor 2-3 Jahren Blattstecklinge und Blütenstiele gesetzt und die daraus gewonnenen Jungpflanzen großgezogen. Sie sind recht verschieden geworden und großteils noch hier.
Eines davon ist jedenfalls von Anfang an deutlich erkennbar eine Blattchimäre. Die Pflanze scheint einzigartig und neu, ihr Arbeitsname ist daher JY-01. Das Titelbild zeigt sie im Sonnenlicht, sie ist wie Imp’s Kyanite Sparkle sehr blühfreudig. Als eine der letzten beiden Blütenstengel-Abkömmlinge hat sie sich später und langsamer entwickelt, und dementsprechend ist sie, im Gegensatz zu den anderen Nachkömmlingen, bis jetzt noch nicht verjüngt worden. Gestern abend war es dann soweit. Mein Ziel war, dies so zu tun, dass möglichst viele identische Jungpflanzen entstehen können, weil die Eigenschaft Blattchimäre sich nur so, und nicht über Blattstecklinge, vererbt.

Zuerst habe ich alle Blütenstengel entfernt, zerteilt, Blüten und Knospen entfernt und die verbleibenden Stengelbereiche mit Blattachsenblättern in eine Schale gesetzt, 14 Stück sind es. Wenn es gut läuft, wachsen in den Blattachsen kleine Jungpflanzen, und im Idealfall haben die dann auch das Chimärenlaub.

Anschließend der heikle Part. Ich habe die Pflanze mit einem Skalpell waagerecht geteilt.
Der untere Bereich hat die Wurzeln und ein paar Blätter behalten, so dass er wieder gepflanzt werden und anwachsen kann. Hier sollen sich im Bereich des fehlenden „Kopfes“ Sucker bilden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder Chimärenlaub haben.

Den oberen Bereich habe ich weiter bearbeitet. Mit einem etwas stumpferen Messer habe ich die Blätter einzeln von unten her schräg entfernt, so dass einerseits unten an ihren Ansätzen noch etwas vom Gewebe des „Stämmchens“ verblieb, und andererseits die verbleibende Rosette einen einpflanzbaren, leicht zugespitzte Basis erhielt.
Auch dies hat funktioniert und zum Einpflanzen hatte ich am Ende Folgendes:

Durch die waagerechte Trennung sind von der Basis noch ein paar Blätter so locker gewesen dass ich sie entfernt habe. Anschließend wurde alles eingepflanzt:

Und nun heißt es abwarten. Ich bin gespannt ob und wie viele korrekte Nachkommen das insgesamt gibt. Es steht alles zum Anwachsen in einem Minigewächshaus.
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